Veganes Frühstück im Waldviertel

Christian Polito über Möglichkeiten im Waldviertel.

Jetz is des ja so, dass in Österreich immer noch Leut rumlaufen, die glauben, dass wir hier im Waldviertel, naja, sagen wir mal „a bissal hintendran“ sind. Das sind übrigens dieselben Leut, die meinen, dass der Quadratmeter Baugrund hier generell ned mehr als zehn Euro kostet, es bezugsfertige Häuser um fünfstellige Summen wie Sand am Meer gibt und generell das Waldviertel der Hofer von Österreich zu sein hat. Um meinen Dad zu zitieren: „Weißt du was du hast? Keine Ahnung, aber davon viel!“ Immer wieder zeigt sich nämlich, dass dem ganz und gar nicht so is.

Ja freilich, fährt hier nicht alle zwei Minuten eine U-Bahn, allerdings muss man Öffifahren halt auch schon sehr mögen, um es als Vorteil zu sehn. Ja, mei es steht halt einfach nicht ein jeder auf eine urbane Massentiertransport-Experience und wennst mitm Auto in der Stadt dann eine halbe Stund für ganze zwei Kilometer brauchst und noch einmal die doppelte Zeit, um selbiges irgendwo hinstellen zu dürfen, dann is der Sinn eines Autos halt auch dahin, verstehst. Wurscht.

Jedenfalls hatten Steffi und ich Christi Himmelfahrt verschwitzt und ich hab in Weitra blöd drein gschaut, als ich vor geschlossenen Gschäften ein veganes Frühstück für unsere Gäste einkaufen wollt. Jetzt kommst freilich schon erst ins Schwitzen, wenn die Aufgabenstellung „Besorg am Feiertag ein veganes Frühstück – im Waldviertel“ is und du weißt, dass’d des mit einer Handvoll Erdäpfeln nicht reißen wirst und Fleischknödel nunmal ned vegan sind, um es klischeeerfüllend auszudrücken.

Bis auf den ersten Versuch bei einer Shoptankstelle in Gmünd, wo mir schallendes Gelächter entgegenkam, als hätt ich gfragt, ob man von ihnen aus zum Mond fliegen kann, ging das Ganze echt fix. Beim Hopferl in Gmünd gabs den ersten, bei der Sabine vom Arrahof in Harmanschlag den zweiten und im Hofladen in Bad Großpertholz den dritten Schwung, um ein gehobenes veganes Frühstück zu zaubern und nein, eine Ewigkeit hätte das nur gedauert, wenn ich mit den Öffis in der Stadt unterwegs gwesen wär. Tja, Mission completed – wegam veganen Frühstück am Feiertag warats gwesen…

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Christian Polito
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