So a Schmarrn

Christian Polito über verrückte Businessmodelle.

Jetzt is des ja so, dass ich immer wieder erstaunt bin, was für einen Schmarrn sich die Leut andrehn lassen. Der neueste Trend is a Plattform, die Landwirten einredt, dass es ur regional und rentabel wär, wildfremde Leut aus dem regionalen Überallnurnichtvorort für rentable null Euro auf ihrem Grund übernachten zu lassen und dabei auch noch Sanitäranlagen, die sich bekanntlich von alleine errichten und erhalten, zur Verfügung zu stellen.

Letzteres wird mittels Mindfuck beworben, indem es heißt, dass keine Sanitäranlagen nötig sind, es aber über 50 Prozent schon anbieten. Oida des is wie wenn dich die Polizei anhält und fragt, ob du „freiwillig“ an Alkotest machen willst – ja oder ja? Wurscht. Aber wie bringst einen Unternehmer dazu, sich selbst zu besch****? Ganz einfach.

Nach dem obligatorischen Bullshitbingo „Bio“, „Regional“ & Co soll der Landwirt sein „Geschäft“ mit dem Ab Hof-Verkauf an die Gratisfetischisten machen. Und weil Gratisfetischisten ja bekanntlich so gern Geld ausgeben, soll der Landwirt am besten noch eine private Hofführung oben drauf legen – nicht nur gratis, sondern glei umsonst. Top-Idee sich Kundschaft – die man zu 99 Prozent nie wieder sieht – aufn Hof zu holen, die schon für die grundlegendsten Dinge wie Obdach bereit is, genau Nüsse zu zahlen. Wobei: Der Kunde zahlt schon, aber halt eine Jahresflatrate an die Plattform und ned an den Landwirt. Letzterer tauscht, ausgfuchst wie er is, die lächerlichen Stellplatzgebühren von ca. 30 Euro und die mickrigen 100 Euro für eine private und exklusive zwei Stunden Hofführung gegen den Wahnsinns- Gewinn von vielleicht zwei Marmeladen – mehr passt in so einen Camper ja ned nei. Ich mein, wir reden da bestimmt von 2,50 Euro Gewinn! Nach Steuern! Wenn ned mehr! Demnächst werd ich beim Billa aufschlagen, ihren Parkplatz zum Campingplatz umfunktionieren – für den ich kassier, dem Geschäftsführer klar machen, dass er – neben der Bereitstellung von Sanitäranlagen – mit jedem Kunden einzeln zwei Stunden durch den Markt flaniert und wenn er ganz viel Glück hat, dann kaufen die Kunden vielleicht zwei Marmeladen – wegam verrückten Businessmodel warats gwesen…

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Christian Polito
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