Lachende Chinesen, Dachhasen und Pfauenbraten

Lachende Chinesen, Dachhasen und Pfauenbraten

Christian Polito philosophiert übers Schlachten.

Es war wieder soweit, fünf Enten mussten geschlachtet werden. Eigentlich kein Problem, naja, aber eben nur eigentlich. Wir haben eine sehr enge Bindung zu all unseren Tieren und nach einem Jahr selber schlachten meldete sich lautstark mein Gewissen. Ich konnte es einfach nicht mehr, was für einen angehenden Selbstversorger eher suboptimal ist. Warum konnte ich es nicht mehr?

Über dieses Problem philosophierten wir mit Alex alias Farmgirl – weißt eh, das is die, die spinnt – bei einem Kaffee.

Wir kamen ziemlich schnell zu dem Schluss, dass es eben genau an der engen Bindung zu unseren Tieren liegt, weil es eben ein Unterschied ist, ob du 20 Enten betreust oder eben 300 hältst.

Jetzt ist das ja so, dass es uns immer um glückliche Tiere von der Geburt bis zum Tod ging, weil das nicht nur das mindeste für das Tier ist, sondern sich eben auch in der Qualität des Fleisches wieder spiegelt. Wer will schon pure Stresshormone essen und sich dabei vormachen, dass das keine Auswirkungen auf den eigenen Körper hätte?

Naja der Logik zufolge müsste das beste Fleisch unser Hund Piccolo haben, weil der freut sich über alles und das morgens bis abends – Glück in seiner reinsten Form sozusagen. Aber wir essen natürlich keine Hunde. Die Chinesen, die essen angeblich (!) Hunde, was vielleicht auch der Grund wäre, warum die so viel grinsen. Das würde auch erklären, warum in Deutschland und Österreich die Leute eher einen Hang zum Sudern haben – gestresstes und unglückliches Billigfleisch.

Wurscht.

Das Beste wäre sowieso die Weideschlachtung, weil da merkt das Tier genau gar nix. Super Gschicht. Das Tier stirbt glücklich, weil bis zur letzten Sekunde völlig ahnungslos, keine qualvollen und teuren Tiertransporte mehr und der Endkunde bekommt das beste Fleisch und ist glücklich. Ja ich weiß, die Vorstellung von lauter grinsenden Deutschen und Österreichern ist im ersten Moment erschreckend, aber lassen wir das mal beiseite. Wir reden hier von einer Win-Win-Win-Situation für Tier, Produzent und Endkunde.

Saublöd nur, dass Österreich das fast einzige Land ist, wo eine Weideschlachtung nur für den Eigenbedarf erlaubt ist und zwar wegen, schnall dich an und halt dich fest, Hygiene-Vorschriften.

Ja geh leck, aber das Wild vom Jäger etc. ist kein Problem, weil so ein Wald ja viel hygienischer ist als eine Weide – ja ein solchener Blödsinn! Einzige Ausnahme sind Wildtiere wie Reh, Hirsch und Bisons – naja immerhin, aber das zeigt ja, dass es nicht um die Hygiene geht.

Gedanken dazu darf sich jetzt aber jeder selbst machen – wega meinem Aluhut warats gwesen…

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Christian Polito
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