Christian Polito über den neuen Pertholzer Hofladen.
Wie jeder weiß, der nicht hier wohnt, sind wir im Waldviertel ja ganz arm, weils im Waldviertel außer den Dingen, die man zum Leben braucht, einfach nix gibt. Über das, was wir alles angeblich nicht haben, obwohl es da ist, hab ich ja schon oft geschrieben. Tja und jetzt gibts wieder was, was es nicht gibt – einen Feinkostladen in Pertholz keine fünf Minuten von der Edermühle.
Nein, nicht irgendeinen Feinkostladen, sondern einen mit regionalen Produkten, der Mo-So von 6-22 Uhr geöffnet hat – gell da schaugst. Freilich ist das jetzt nicht der Laden, wo die vierköpfige Familie ihren Monatseinkauf macht, aber das kommt in München beim Käfer oder Dallmayr auch eher selten vor. Neben allerlei feinsten Köstlichkeiten vom Hirschsteak über Wildschwein bis zur Welspastete ist auch endlich das größte Problem, dass wir laut mancher Städter bei uns im Waldviertel haben, gelöst worden: „Oh Gott! Was mach ich nur, wenn Sonntagabend die Milch mal wieder aus is!“ Die Welt wird jetzt endlich auch in Pertholz nicht mehr untergehen, falls dieses Horrorszenario eintreten sollte.
Wurscht.
Die Einweihungsfeier, die der Kurt und der Erich organisiert haben, war eine super Gschicht und eine Riesengaudi. Der Laden ist fix ein echtes Schmuckkastl, das mit wahnsinnig viel Liebe zum Detail nicht nur Bad Großpertholz, sondern auch die Region bereichert. Es ist gut, wenn Leute hier neue innovative Dinge ausprobieren und somit ein Zeichen für das kreative Waldviertel setzen.
Auch nach vier Jahren haben Steffi und ich es nicht bereut, uns hier niedergelassen zu haben. – Wega den Dingen, die es angeblich gar nicht gibt, warats gwesen…
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Christian Polito
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