Alle Jahre wieder

Christian Polito über Weihnachten mit dem Dad.

Jetz is des ja so, dass Weihnachten dieses Jahr a bissal anders wird, weil der Dad nicht zu uns kommt. Na, ned weil irgendwer Angst hat.

Als regierungstreue Schlafschaffamilie is unser Restrisiko einer Ansteckung gering, weil wir uns im Alltag halt einfach an die Diktatur der Hygiene und des Respekts gegenüber anderen halten. Nein natürlich nicht, weils der Hausverstand sagt, sondern nur weils Gesetz is und wir so regierungstreu und vor allem voll oarg und ganz offensichtlich mainstream sind, verstehst. Wurscht.

Der Grund warum mein Dad nicht kommt, ist ganz pragmatisch – er hat keine Lust auf die Quarantäne danach. „Du Dad, ich fahr dich ja wieder heim nach München, also bist eh ned allein, sondern wir sind zu zweit in Quarantäne bei Dir.“ „Ja…eben!“. Solang er seinen Humor ned verliert, is eh alles gut. Wir werden über Videochat zusammen feiern, was zwar den Charme eines Wiener Kellners hat, aber besser is als in d‘Hand gsch***, wie mein Dad zu sagen pflegt. Das Weihnachtsessen wird, naja – sagen wir es österreichisch – spannend, weil mein Dad von einem Koch so weit entfernt ist wie der Grasser Karl Heinz von einem tatsächlichen Haftantritt. Aber des is eine Gschicht für sich, weil man ja durchaus meinen könnt, dass die Richterin ungefähr so unbefangen gwesen sein dürft, wie der Karl Heinz vollkommen unschuldig is. Es gilt wie immer die Unschuldsvermutung. Wurscht.

Es könnt sich aber trotzdem ausgehen, also das mit dem gelungenen Weihnachtsessen, weil wir ja zusammen kochen – eben über Videochat. Bei meinem Dad kanns aber auch durchaus passieren, dass er sein neues Smartphone zum Fertiggaren in den Ofen schiebt und er grantig wird, weil der Rindslungenbraten keine Verbindung mehr hat. Lach ned, meine Kolumnen und Erlebnisse in der Edermühle kommen ja ned von ungefähr. Es wird unterm Strich eh schön und lustig werden, weil es kommt ja immer nur drauf an, was man draus macht.

Nur das Weihnachtsmotto wird dieses Jahr ein anderes sein müssen, weil das traditionelle nach diesem Jahr ned wirklich passend is – wegam alle Jahre wieder warats gwesen…

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Christian Polito
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