Perlhühner

3 Millionen Schneebälle

Christian Polito über Puten, Gänse und Perlhühner.

Die Edermühle freut sich über jede Hilfe, weil zwei Exstädter mit nem Hof – weißt eh. Neulich ruft ein Polizist aus Wien an, der unser Projekt ur super findet und uns unterstützen möchte. Er züchtet hobbymäßig Geflügel und möchte uns Nachwuchs schenken. Also Geflügelnachwuchs, nicht dass es im Dorf nachher heißt, die Wiener Polizei will Steffi anbraten, weil so Gerüchte gehn ja recht schnell.
Wurscht.

Kurz darauf bringt er zuerst das Pilgrim-Gänsepaar Hansi & Mimi vorbei, drei Wochen später vier seltene Goldputen sowie sechs Perlhühner – ja hamma den schon Weihnachten, denk ich mir, und freu mich wie ein Schnitzl. Mit den Gänsen und Puten liefs von Anfang an, aber die Perlhühner waren zach.
Gleich am ersten Tag war der Habicht zu Besuch. Eigentlich sollen Perlhühner durch ihre Wachsamkeit und ihr lautstarkes Mitteilungsbedürfnis genau davor schützen. Statt „Gefahr! Lauft weg!“ in Perlhuhnsprache hat der Habicht offensichtlich „Ich bin hier! Iss mich!“ verstanden – saublöd glaufen für unser erstes Perlhuhn.

Die anderen sind wie übergewichtige Tauben in den Baum geflogen und hatten auch nicht vor, da wieder runter zu kommen.
Auch zwei Stunden später zur Fütterung, wo alles Geflügel in die Ställe muss, machten die fünf einen auf Christbaumdeko und bewegten sich kein Stück, woran auch drei Millionen Schneebälle nix ändern konnten. Die ham ned amoi zuckt, verstehst!

Statt „Ze fix, seits es deppert! Kommts jetzt endlich runter!“, habens eher ein „Ja so is brav! Bleibts oben!“ verstanden. Eine Stunde, einen immer noch fluchenden und verschwitzten Christian, sowie eine lachende Steffi später waren dann alle im Stall – wega einem Seil am perlhuhndekorierten Ast warats gwesen.

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