Nach dem tragischen Tod von Benjamin waren wir auf der Suche nach einem neuen Eber.
Bei aller Trauer und Verzweiflung über den Verlust von Benjamin konnten wir das Projekt Kune Kune ja nicht einfach so aufgeben.
Es hieß also sich auf die Suche nach einem neuen Eber zu begeben, was bei ca. 90 existierenden Schweinen dieser Art in Deutschland und Österreich garnicht so leicht ist.
Gerade in Bezug auf Inzucht schrumpft da die Auswahl schon ein bißchen und ein Schwein aus Holland oder der Schweiz zu importieren ist halt auch nicht so einfach geschweige denn kostengünstig.
Das Jahr 2017 hat sich dann aber mal zam grissen und sich gedacht “Ich muss ja nicht nur scheiße sein oder?” und die Züchterin von Benjamin hatte auch dieses Jahr wieder einen passenden Nachwuchseber für uns.
Nach der Vorbesichtigung warf ich satte 50 € in die Runde mit der Bitte sich besonders intensiv um den kleinen Schweinemann zu kümmern, sprich ihn ab und zu auf den Arm zu nehmen und viel zu streicheln etc.
Jaja, lach Du nur, aber wenn Du uns dann mal besuchen kommst und dann ein 100 kg Eber vor Dir steht der schmusen will anstatt Dich zu bedrohen, dann freust Dich eh auch über die investierten 50 € – glaub’s mir.
Wie auch immer – einen Monat später war es so weit und Antonio zog bei uns in der Edermühle ein.
Nett oder? Geschichte könnte jetzt auch zu Ende sein oder? Weißt was – Edermühle kann nicht jeder und warum einfach wenns auch umständlich geht?
Antonio hatte vielleicht 15 Kilo während Rudi, Klara und Annabel zwischen 40 und 60 kg hatten…
Was des heißt? Ganz einfach – wenn z. B. der Rudi den Antonio blöd findet, dann macht er ihn platt. Wenn Du jetzt weißt, was ein 60 kg Schwein hinterlässt, wenn es etwas platt macht, dann weißt Du was ich meine.
Wenn Du nicht weißt was das heißt – das ist ein Verhältnis von 1:4… Nein? Noch immer nicht? Ok nehmen wir an, Du wiegst ungefähr 80 kg? So und jetzt suchst Du Dir jemanden der 320 kg wiegt und lässt ihn einfach “nur” auf Dich zu rennen… Ahhhh, ja, jetzt ja …. Bissal gefährlich also…
Steffens Worte (wenn Du Steffen nicht kennst, musst Du öfter unseren Blog lesen) waren “… Ja… Achso… Mutig…”… Wenn Steffen skeptisch is, dann is wirklich oasch…
Ca. 7 Tage waren 10 Kontrollgänge pro Tag selbstverständlich und jede Aktion auf der Schweineweide wurden genauestens beobachtet und analysiert.
Bis auf ein paar lächerliche “Beissereien” die vergleichbar mit einem Hirnbatzl (bitte googeln) waren, passierte jedoch nichts und 1 Woche später waren alle wie ein Herz und eine Seele
Jackpot!
Antonio ist voll integriert und es war mehr als amüsant zu beobachten wie ein 15 kg Ferkel versucht einen 60 kg Rudi vom Futter weg zu schubsen.
Antonio wirft sich voll gegen Rudi und denkt so: “Heeee!” Bodycheck “So jetzt hab ich’s Dir gezeigt! Merk Dir das!”
Rudi frisst normal weiter, hat genau gar nix gemerkt und denkt so: “Wo ist denn eigentlich der Kleine? Wurscht, schmeckt eh leiwand wie immer.“.
Die 50 € “Schmiergeld” hatten sich übrigens voll und ganz ausgezahlt – Antonio ist genauso verschmusst wie die anderen Schweine…
Gespannt warten wir auf das kommende Jahr, wo Antonio geschlechtsreif wird und wir auf den ersten Nachwuchs hoffen können…
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Christian Polito
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