Für die Würscht!

Für die Würscht!

Christian Polito über einen Besuch in München.

Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt war ich am Freitag.

Warum?

Weil ein Besuch bei meinem Dad in München bevorstand.

Auf meinen Vater hab ich mich narrisch gfreut, auf München eher weniger bis genau überhaupt nicht. Null.

Aber mei, es wird eh nicht so schlimm werden, dachte ich mir genau, bis wir an der Grenze in Passau standen: 20 Minuten Lebenszeit für die Würscht. Abgesehen davon, dass es diese Grenzkontrollen ja eigentlich gar nicht gibt, sind sie auch ein absoluter Vollholler. Die Polizei mit Ihren sympathischen Maschinengewehren könnt genau so gut Lottospielen – Trefferquote, eh schon wissen. Immerhin simma nicht über Salzburg gfahren, weil da wärs ne Stunde Qualitytime gwesen.

Ja mei, und dann eben die berühmte German Autobahn. Lauter Vollkoffer, die vor lauter 120 km/h, Baustelle, 60 km/h, keine Begrenzung, 100 km/h, keine Begrenzung, 130 km/h, Baustelle und dann dasselbe wieder von vorn ganz vergessen haben, wie ma eigentlich Auto fährt.
Bist du deppert.

Zum Glück haben wir ja den Herrn Hofer, der jetzt testweise 140 km/h zulässt – lassts den einfach ein Jahr nur noch deutsche Autobahn fahren, dann vergisst er diesen absoluten Schmarrn recht schnell wieder – versprochen!

„So, s Navi sagt in 10 Minuten simma da“, sagte ich gelassen zu Steffi, nur um gleich darauf die Warnblinke an zu machen und ein gepflegtes „Ja so eine, ja zefix der Markus zensirts ja eh!“ hinterher zu schieben. Schon wieder Stau – warum weiß niemand, aber Hauptsache mir ham einen, weil der gehört ja dazu.

1.000 Ampeln, eine weitere verschenkte Stunde Lebenszeit, eine Millionen Werbungen jeglicher Art und 20 Sackerln Feinstaub später waren wir dann endlich da. Naja fast, weil in der Stadt gehört es zur kultivierten Livebalance, einen gschissenen Parkplatz zu suchen. Ja sorry Markus, aber was ist ein Parkplatz den sonst als gschissen, wenn man den erst suchen muss?! Wenn ich Spiel, Spaß und Spannung will, dann kauf ich mir ein deppertes Überraschungsei und such keinen Parkplatz in München, verstehst!

3.000 Kilometer von Daheim hamma dann geparkt – läuft.

Vorbei an Doppelhaushälften für 1,5 Millionen – Euro kein Zlotty – die nen „Garten“ ham in dem unsere Wachteln Platzangst bekommen und Legebatterie ähnlichen Wohnkomplexen gings zu meinem Dad. Der Abend mit ihm war wie erwartet sehr schön – die Nacht geprägt von typisch urbanem Großstadtflair, was wir hier am Land einfach nur Lärm nennen, was morgens von einer sich im Halbschlaf befindenden Steffi mit einem „Is des Flugzeug im Haus, oida…“ kommentiert wurde.

Schön wars dann wieder daheim im Waldviertel. Weltmetropole München. So urban, so stylisch, so ursuper und so unglaublich voll für die Würscht – wega da Ehrlichkeit warats gwesen…

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Christian Polito
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