Jetzt werd‘s amoi nachgrechnet…

Die wollen ja eh grad spielen…

Christian Polito über Menschen und Hühner.

Unsere Hühner sind anders – anstatt, wie allgemein üblich, wegzulaufen, wenn Leute auf den Hof kommen, machens ne Art Flashmob:

Schritt 1: Besucher kommt, alle starren ihn intensiv an und fixieren ihn.
Schritt 2: Besucher weiter fixieren und sich in der Gruppe unbemerkt langsam zusammenrotten.
Schritt 3: Besucher noch intensiver fixieren und in der geschlossenen Gruppe einen ersten beiläufigen Schritt in Richtung Besucher machen.
Schritt 4: Sobald sich der Besucher auch nur einen Schritt bewegt, geschlossen und unter Kampfgeschrei mit Vollgas auf ihn zurennen! Attacke!

Wennst Hendln magst, is des Ganze a fetzn Gaudi, weil die wolln ja eh grad spieln – wennst unter Alektorophobie (Angst vor Hühnern und allem was dem ähnlich schaut) leidest, dann ist’s keine Gaudi.

Als uns ein Spetzl aus der Stadt besuchte, trug sich also folgendes zu:

Als Gerhardt F. (Name nicht verändert, sondern nur umgedreht) die Edermühle erreichte, kam es, wie es kommen musste.

Nach einer herzlichen Begrüßung wollte Christian P. seine neuen Mitbewohner vorstellen und ahnte nichts von der Alektorophobie des Gerhardt F.

Als die Hühnerschar Blickkontakt aufgenommen hatte, war bereits alles zu spät.

Wie von Sinnen stürmten himmelhochjauchzend 15 Hennen und ein Hahn auf Gerhardt F. zu – pure Freude in den Augen des Geflügels, panische Angst in den Augen des Herrn F.

Christian P. scherzte noch und erkannte den Ernst der Lage nicht.

Die Situation spitzte sich allerdings dramatisch zu, als Herr F. das dümmste tat, was man in solch einer Situation tun konnte – er fing an zu laufen, was natürlich unweigerlich den Jagdinstinkt der Hendln weckte.

Eine Horde von 15 Hühnern + 1 Hahn verfolgte in einem Affentempo den unbescholtenen und völlig hilflosen Städter über die Wiesen des Lainsitztals.

Todesmutig warf sich Christian P. jedoch in einem passenden Moment zwischen Jäger und Gejagtem und konnte dadurch Schlimmeres verhindern.

Ein paar Tage nach dieser Nahtoderfahrung schaffte es mein Spetzl, sich irgendwie frei auf dem Areal der Edermühle zu bewegen und durch vorgetäuschtes Desinteresse keine Aufmerksamkeit des Geflügels auf sich zu ziehen.

Derzeit überlege ich, wie ich unserem 15 kg schweren Puter Gustl, der keiner Fliege was zu leide tun kann (ja gut, er frisst sie), bei dem Kommando „Fass!“ eine Scheinattacke antrainieren kann…

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