Die Granten und der Fasching

Die Granten und der Fasching

Christian Polito über Gruppenzwang und vermeintliche Rückständigkeit aufm Land.

20. Jänner 2018, 23 Uhr. Steffi schaut a bissal youtube und i les standard online – da gehts mal wieder drum, wia schrecklich ‘s Land so is, grad für Zuagroaste und überhaupt is ois rückständig und ma wird zum Saufn zwungen.

„Du Steffi – hast a Lust auf a Bier?“

„Hmm, ja scho, aber mia ham nix da.“

Was die Tankstelle in der Stadt is, des is bei uns da Hahnbuamhof keine zwei Minuten entfernt. Im Gegensatz zu die Ölprinzen verlanga d‘ Paula und da Walter aber keine 6 Euro für a Hiobe, und freundlich sans a no. Also pack ma an Piccolo ei – na koa Stamperl, sondern unsern Hund – und fahrn kurz zum Hahn.

Ja geh leck! Piraten, Prinzessinnen und überhaupt is die Hölle los – ja da schau her, Fasching is!

I geh nei und wui nur schnell des Bier holn. Da kommt a „Heeee Servus!“

Da Peter, sei Bruder da Franz inklusive Frau stehn da in zivil, als Cowboy und Teufelchen, und bestehn drauf, dass i auf a Bier bleib – Integration so schwierig als Zuagroaster. I lehn ab und sag dem Franz, dass er mei bessere Hälfte um die Zeit eh ned zum Wirtn bekommt, bestell zwei Bier Tankstellen-like zum Mitnehmen und geh raus zum Auto.

Wer kommt mir da entgegn? Da Franz, mei Frau und da Piccolo. In nem Redeschwall erklär i dem Franz, dess des eh ur liab is uns einladen zu wollen, dess des jetzt aber unpassend is und überhaupt. Franz gibt auf und geht. Keine zwoa Minuten im Auto wird uns was klar. Hier gehts ned um an Zwang zum Saufn, so wies immer gern mal behauptet wird, sondern um eine ur freundliche Geste. Man hat uns saufreundlich eingladn, dabei zu sein und des is schee.

Also fahrn ma zur Edermühle zruck, ziehn uns gschwind um, beauftragen Piccolo aufn Hof aufzupassen und es geht retour zum Hahnbuamhof. Beim Betreten wird grad „Dream“ von The Cranberries (zu Österreichisch heißt die Band die Granten) gspuit und zwoa Stund später is a pipifeines Karaoke am Start und alle haben eine mords Gaudi.

I brings amoi aufn Punkt:
1. Wennst auf a Festl kommst und es wird vier Tage nach dem Tod einer Legende (R.I.P. Dolores O’Riordan) deren Musi gspuit is des ois aber ned rückständig.
2. Wenn Einheimische di fragn, obst auf an Gspritztn bleibst, is des koa Zwang, sondern a nette Geste. Es bringt di a koana um, wennst ned mogst und einfach na sagst.
3. A super spontane Faschings-Partie inklusive Karaoke als Bayer im Waldviertel – des is unbezahlbar.

Waldviertel – YOU ROCK!

Gefällt Dir der Beitrag? Unterstütze kreatives Schreiben.

Raiffeisen Bank Region Waldviertel Mitte
Christian Polito
AT87 3299 0000 0081 0598
RLNWATWWZWE

Vorläufiger Abschied

Christian Polito über die vergangenen vier Jahre. Jetz is des ja so, dass sich die [...]

Mahatma Gandhi

Christian Polito über „faul“ sein. Jetz is des ja so, dass es Wichtigeres im Leben [...]

Anders

Christian Polito über wies ned sein soll. Jetz is des ja so, dass ich’s auch [...]

Veganes Frühstück im Waldviertel

Christian Polito über Möglichkeiten im Waldviertel. Jetz is des ja so, dass in Österreich immer [...]

Narrisch

Christian Polito über die Wiedereröffnung am 19. Mai. Jetz is des ja so, dass Steffi [...]

Enten und Politik

Christian Polito über Entennachwuchs. Jetz is des ja so, dass die einen festen Klescher haben, [...]

Kein rosa, kein Pfirsich

Christian Polito über Kompromisse. Jetz is des ja so, dass es gewisse Dinge gibt, die [...]

Einer von zehn

Christian Polito über 90 Prozent Deppen. Jetz is des ja so, dass es heißt, dass [...]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert