Die Edermühle im Waldviertel

Die Business-Sandler

Christian Polito über Anders leben – einfach so.

„Von was lebts Ihr eigentlich?“, werd ma immer wieder gfragt. „Von Luft und Liebe leider nicht“, antworte ich dann meistens.

Da wir dem NÖN-Leser aber ja was bieten wollen, gibts jetzt den beruflichen Seelenstriptease.

Für die einen sind wir Sandler, für andere Lebenskünstler, und für wieder andere Geschäftsleute.

Was davon stimmt denn jetzt?

Wie bezeichnest du jemanden, der nach seiner Matura sieben Jahre lang nix außer ein paar Ferialjobs macht, bevor er auch mal die paar ersten Euro verdient? Sandler?

Und was ist, wenn jemand die Matura macht und danach studiert, also zwar was macht, aber nix verdient und trotzdem überlebt? Lebenskünstler?

Ja und was ist der, der zur Schule geht, nach der Schule gleich in einem Job Geld verdient und immer wieder kleine, aber dafür ehrliche Businessmodelle schafft, von denen er leben kann? Geschäftsmann?

Zur Aufklärung:

Beim ersten Beispiel handelt es sich um Ex-Bundeskanzler Faymann, beim zweiten Beispiel um den Ex-Bundeskanzler Kern und bei der dritten Person um mich bzw. uns – die Edermühle.

Jaja, jetzt stell du mal die Schnappatmung ein, du weißt ja noch gar nicht, worauf ich hinaus will. Abgesehen davon habens in Deutschland ne Kanzlerin, die Physik studiert hat, und das einzige, was die Dame für ihren jetzigen Beruf im Studium glernt haben dürfte ist, dass dir Dinge auf die Füße fallen können. Wurscht.

Der Punkt ist doch ganz einfach der, dass es unendlich viele Wege und Möglichkeiten gibt, legal seinen Lebensunterhalt zu bekommen. Im besten Fall bekommt man den nicht nur legal, sondern auch noch ehrlich, und im allerbesten Fall bekommt man ihn nicht nur legal und ehrlich, sondern verdient ihn sich. Steffi und ich verdienen uns unseren Lebensunterhalt, mit größtenteils kreativen und geistigen Tätigkeiten.

Webdesign, Texte verfassen, Produktnischen finden, Vermarktung von Produkten, Geschäftsideen realisieren und das eigene Leben zum Beruf machen – für die meisten quasi alles „unsichtbare“ Arbeiten. Sichtbar ist aber zum Beispiel unser letztes Werk www.bison-ranch.at – wir können vielleicht nicht viel, aber das können wir – fix!

Unsere Berufung ist im Moment, die Edermühle wieder mit Leben zu füllen. Unsere Tiere lassen sich allerdings nicht kreativ oder geistig füttern und ausmisten. Die Sanierung war auch nix Unsichtbares, was sich von ganz allein erledigt hätte für zwei Städter aufm Land.

Im Grunde genommen weiß ich nicht, was Steffi und ich sind, ich weiß nur, was wir nicht sind. Wir sind definitiv nicht normal, alles andere als faul, nicht reich, aber auch nicht arm.

Vielleicht sind wir einfach nur zwei Menschen, die versuchen, ihr Leben zu leben ohne dabei unter die Räder zu kommen und denen bewusst ist, dass ein Hamsterrad von innen wie eine Karriereleiter aussieht – wega der Ehrlichkeit warats gwesen…

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