Der intellektuelle Wolf

Der intellektuelle Wolf

Christian Polito empört sich über absurde Großstadtexperten.

Der Wolf ist da. „Ja wozu gibts denn Hütehunde!“, „Nehmts einen Elektrozaun!“ und „Haha, da fürchtet sich einer wie’s Rotkäppchen“, bekommt man da sofort von angeblich gebildeten Menschen, überwiegend in der Stadt lebend, zu hören. Wenn ein gewisser Schlag von Stadtmenschen über ländliche Problemlösungen schwadroniert, kann das eigentlich nur noch von Blinden getoppt werden, die über Farben reden.

Obacht liebe Theorieintellektuelle aus der Stadt: Wenn überhaupt, braucht es Herdenschutzhunde und keine Hütehunde!

Wennst den Unterschied jetzt ned kennst, mach halt einfach keine depperten Vorschläge.

Da lässt sich ein Großstadtheld nach dem anderen von einer simplen Kuh aufs Horn nehmen, aber gleichzeitig schreiens nach freilaufenden 70-Kilo-Hunden wie einem Kangal.

Obendrein fragens dann auch noch ganz seriös, warum das dann in Anatolien und sonst wo so gut funktioniert.

Weil Anatolien nicht Österreich is, du Hirsch! Hier werden schon Pfaue (!) aus Schönbrunn verbannt, weil Besucher sie als zu gefährlich empfinden, und du redst von freilaufenden Herdenschutzhunden! Was so ein Tier sowohl in der Anschaffung, als auch im Unterhalt kostet, davon wollen wir erst gar nicht anfangen.

Das Ding mit dem Elektrozaun mach ich kurz – der Wolf springt drüber. Wer hätte das gedacht, wie hoch so ein wilder Hund, äh Wolf springen kann.

Apropos wilder Hund. Man stelle sich vor, in Wien würden ein paar Schäferhunde, am besten noch von ein paar FPÖ-Wählern, die beteuern, dass die eh nix tun, herumstreunen.

Naja fast nix, außer ab und an Chihuahuas und Katzen aus Vorgärten im Ersten zu reißen. Aber was ist das schon im Vergleich zu Autounfällen oder dem Oktoberfest? So ein Schäferhund ist ja auch nur ein Tier und wir wollen ja nicht in die Natur eingreifen, oder?

Zum Thema Rotkäppchen – urkomisch, vor allem wenn das von Leuten kommt, die sich bei Pfauen (!) oder einer völlig harmlosen Königspython in Wien-Ottakring ins Hosal machen. Weißt, ich leb hier ja gern mit der Natur. Ich kann mit Greifvögeln und Füchsen leben, die unsere Geflügel-Freilandhaltung extrem erschweren. Ich nehm einen Fischotter hin, der mir den Forellenteich ausräumt, und ich trau mich in den Wald, obwohl ich weiß, dass ich für eine Wildsau nicht schnell genug bin.

Wenn mir aber ein paar Großstadtökohelden einreden wollen, dass ein paar, sich übrigens extrem schnell vermehrende, streunende Nazischäferhunde, äh ich meine Wölfe eh gut für uns alle sind, dann macht der Spass a Kurvn, verstehst.

Wega de Pfaue in Schönbrunn warats gwesen…

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