Christian Polito über platzende Schafe.
Nach fünf schlaflosen Nächten war es endlich soweit und unser Flaschenlamm trank endlich allein. Nach fünf weiteren Tagen kapierte Clautschi die Mama dann auch endlich, dass sie dabei stehn bleiben muss.
Wir haben sie wirklich gern, aber die hellste Kerze aufm Kuchen ist sie leider nicht.
Bis jetzt schauts also ganz gut aus, dass das Lamm überlebt. Wir hatten in unserer kleinen Kamerunherde aber noch ein weiteres Sorgenkind. Elvi, die seit einer gefühlten Ewigkeit hochträchtig war, aber einfach nix passierte. Wir gingen inzwischen davon aus, dass es einfach irgendwann einen Schnalzer macht und das Schaf einfach platzt. Ich geh morgens zur Weide und überlege, ob ich an der Straße Warnschilder mit der Aufschrift „Vorsicht! Platzende Schafe – mögliche Explosion voraus!“ aufstellen soll, als mir eine ranke und schlanke Elvi entgegentrottet.
Ja bist du gscheit, das ist ja wie bei diesen Topmodels, die nach einer Geburt schon wieder ihre satten 40 Kilo auf den Rippchen haben und damit jede normal sterbliche Mutter ob dieser unmöglichen Aufgabe zur Verzweiflung bringen. Im Gegensatz zu den Topmodels hat Elvi aber keinen Privatkoch, keine Personaltrainer, und gephotoshopped haben wir sie auch nicht.
Wurscht.
Der Nachwuchs muss da sein!
Aufgrund der gewaltigen Ausmaße der Mutter kamen ja nur ein gigantisches Riesenlamm oder zwei kräftige Zwillinge in Frage. Nach mehrmaligen Zählen traute ich meinen Augen dann aber doch: Da standen einfach mal ganz solide drei Lämmer auf der Weide – wenn ich das als Exstädter durch zwei Zitzen teile, dann geht sich das mathematisch nicht ganz aus, verstehst.
Naja sie sehen kräftig und gesund aus, hoffentlich geht sich das ohne Flaschenfüttern aus, weil sonst könnts mich bald Gandalf von der Edermühle nennen – wega der langen grauen Haare warats gwesen…
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Christian Polito
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